Von einem Hund ist immer wieder die Rede, wenn es um das Retten von Menschenleben geht. Er starb bereits vor über 200 Jahren, aber er war schon zu Lebzeiten eine Berühmtheit. Noch heute kann man sein Präparat im Museum besuchen. Wenngleich sich sein Aussehen im Laufe der Jahrhunderte geändert hat.
Barry von St. Bernhard
Der große Hund lebte von 1800 bis 1814. Er gehörte zu den Hunden des Klosters Sankt Bernhard in der Schweiz. Die Mönche ließen Bergführer täglich die Wege zu ihrem Kloster abgehen, um in Not geratenen Wanderern rechtzeitig helfen zu können. Die Männer wurden von den Hunden des Klosters begleitet, die darauf abgerichtet waren, immer den Weg ins Kloster zurückzufinden, auch im stärksten Schneesturm.

Im Laufe von 200 Jahren wurden so über 4000 Menschen gerettet. Von Barry wird erzählt, dass er in der Zeit, die er im Kloster lebte, an über 40 Rettungsaktionen beteiligt war. Seine letzten zwei Jahre verbrachte er auf Geheiß des Abtes in Bern, wo er starb. Sein Körper wurde präpariert und im Naturhistorischen Museum Bern ausgestellt. Im Laufe der Jahre waren Reparaturen des Präparats nötig. Mittlerweile hatte sich das Aussehen der Bernhardinerhunde aber stark verändert. Deshalb wurde auch das Präparat angepasst, die Beine wurden verlängert und Körper und Kopf erhielten ein kompakteres Aussehen.
Die Bernhardinerhunde von St. Bernhard
Die Hunde, die vom Kloster als Lawinenhunde eingesetzt wurden, waren recht groß, aber nicht so groß und schwer wie die Bernhardiner heute. Barry muss unter 50 Kilogramm gewogen haben und hatte eine Widerristhöhe von weniger als sechzig Zentimetern. Die heutigen Bernhardiner haben teilweise das doppelte Gewicht und sind bis zu neunzig Zentimeter hoch. Dadurch sind sie heute körperlich zum größten Teil nicht mehr in der Lage, für ihre ursprüngliche Aufgabe eingesetzt zu werden.
Vor einigen Jahren wurde die Zucht der Bernhardinerhunde vom Kloster an die Stiftung Fondation Barry du Grand-St-Bernard abgegeben. Aus Marketinggründen halten sich viele der Bernhardiner im Sommer aber weiterhin im Kloster auf.